Auf der Insel Cayo Largo del Sur, die südlich der kubanischen Hauptinsel im Karibischen Meer liegt, erstreckt sich der perlweiße Traumstrand Playa Tortuga. Zwischen April und Oktober ereignet sich hier alljährlich ein Naturschauspiel. Dann kommen zahlreiche vom Aussterben bedrohte Meeresschildkröten an den Strand, um ihre Eier im weichen Sand zu verbuddeln.
Playa Tortuga: Weißer Traumstrand an der Inselsüdseite
Hinter der Playa los Cocos liegt auf der Insel Cayo Largo del Sur der karibische Traumstrand Playa Tortuga. Der idyllische Strand mit seinem Puderzuckersand liegt an der Südseite der Insel und ist Teil eines knapp 25 km langen Sandstrandes. Der Küstenabschnitt gehört zu den besten Bade-, Tauch- und Schnorchelrevieren, die die Karibik zu bieten hat. Die Playa Tortuga wird von einer niedrigen Dünenlandschaft im Hinterland eingerahmt. Schatten spendende Palmen und andere Bäume stehen nur vereinzelt am hinteren Strandabschnitt. Der Sand an der Playa Tortuga hat die Konsistenz von Puderzucker. Türkisblau schimmert das Wasser der Karibischen See in Ufernähe, während die blaue Färbung mit zunehmendem Abstand zum Strand immer intensiver wird. Bei klarem Wetter zeichnet sich mit einer deutlichen Kontur der Übergang von Himmel und Meer ab.
Meeresschildkröten bei der Eiablage
Playa Tortuga ist nicht nur ein Bade- und Schnorchelparadies. Im Sommer, in der Zeit zwischen April und Oktober, statten seltene Meeresbewohner dem Strand einen Besuch ab: Meeresschildkröten. In lauen Sommernächten klettern die Schildkröten aus dem Wasser, um im warmen, weichen Sand der Playa Tortuga ihre Eier abzulegen. Die Tiere folgen dabei ihrem inneren Navigationssystem, denn sie kehren immer an den Strand ihrer Geburt zurück, um die Eier im Sand zu vergraben. Um einen Punkt oberhalb der Flutlinie zu erreichen, ziehen sich weibliche Schildkröten mit den Flossen den Strand empor. Anschließend heben sie eine 30 bis 50 Zentimeter tiefe Grube aus, in der die Eier abgelegt werden. Danach werden die Löcher mit Sand verschlossen. Das Ausbrüten übernimmt die Sonne. Sind die Jungtiere geschlüpft, orientieren sie sich natürlicherweise am Mondlicht. Sie wählen den kürzesten Weg zum Wasser, das ihnen Schutz vor den Fressfeinden an Land bietet. Die Playa Tortuga ist der größte Eiablageplatz von Meeresschildkröten auf Kuba und der viertgrößte in der Karibik. Das Naturschauspiel der Eiablage lockt jedes Jahr viele Schaulustige an.
Bergung der Schildkröteneier durch Umweltschützer
Meeresschildkröten gehören zu den stark bedrohten Arten auf der Erde. In freier Wildbahn überleben die meisten Jungtiere die ersten Stunden nach dem Schlüpfen nicht. Wenn keine Nesträuber die Mulden mit den Eiern geplündert haben, fallen Möwen und Rabenvögel über die Babyschildkröten her, wenn sie noch nicht das schützende Wasser erreicht haben. Doch auch hier lauern Gefahren, etwa durch Raubfische. Damit eine möglichst große Anzahl an Meeresschildkröten jedes Jahr überlebt, werden die Eier nach der Ablage von Mitarbeitern des Centro de Rescate de Tortugas Marinas eingesammelt und in Brutkästen stationiert. Wenn die Jungtiere geschlüpft sind, werden sie aufgepäppelt und anschließend sicher in ihren natürlichen Lebensraum, das Meer, entlassen. Einige Tiere von der Playa Tortuga werden mit einem Peilsender ausgestattet, um später die Routen der Meeresschildkröten zu analysieren. Durch das Entnehmen der Gelege ist es möglich zu steuern, welches Geschlecht die Tiere später haben. Einer Laune der Evolution ist es zu verdanken, dass die Umgebungstemperatur beim Brutvorgang darüber entscheidet, ob männliche oder weibliche Meeresschildkröten schlüpfen. Liegt die Temperatur oberhalb von 29,9 Grad, werden es Weibchen. Liegt die Temperatur unter diesem Wert, schlüpfen männliche Tiere.
Cayo Largo del Sur: Karibisches Urlaubsparadies mit Zuckersandstränden
25 km lang ist die Insel Cayo Largo del Sur, die vor der kubanischen Südküste im Karibischen Meer liegt. Während im nördlichen Teil Mangroven- und Salzsümpfe ein Bad in den Fluten unmöglich machen, ziehen sich an der Südküste kilometerlange Strände mit Puderzuckersand entlang. Die Playa Tortuga ist nur einer von vielen Bilderbuchstränden. An zahlreichen Stellen fällt der Strand extrem flach ins Wasser ab. Optimale Voraussetzungen also, um bei 30 Grad Lufttemperatur und 28 Grad Wassertemperatur mit den Füßen im Wasser den Tag zu genießen. Ein reizvolles Ausflugsziel ist die Playa Sirena. Dieser knapp zwei Kilometer lange Sandstrand erinnert stark an die Traumstrände auf den Malediven. Kokospalmen ragen aus dem schneeweißen Sand auf und ihre Wedel sind die einzigen schattigen Plätze in Sichtweite des smaragdgrünen Meeres. Vor Ort gibt es eine Bar und ein Restaurant.
Spektakuläre Tauchreviere
Die gesamte Insel Cayo Largo del Sur ist von Korallenriffen umgeben, an denen eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt beheimatet ist. In einer Tiefe zwischen fünf und dreißig Metern liegt ausgebreitet vor den Tauchern die ganze tropische Farbenpracht. Venusfächer und Gorgonien recken ihre Tentakel in die Höhe und mittendrin ragen Korkenzieher-Anemonen mit ihren verdrehten Körpern auf. Die Korallenriffe vor den Stränden sind auch die Heimat von Bullen- und Ammenhaien, Meeresschildkröten, Muränen und Stechrochen. Auch Tauchexpeditionen zu jahrhundertealten Schiffwracks stehen auf dem Programm der Diving-Center. Das Equipment kann vor Ort ausgeliehen werden. Wer keine Taucherfahrung hat, erkundet die schillernde Unterwasserwelt beim Schnorcheln. In einigen Regionen reichen die Korallenstöcke fast bis an die Wasseroberfläche. Bunte Doktor- und Lippfische umkreisen die Korallen und zupfen hier und da Algen von der kalkhaltigen Oberfläche der Korallenbänke.