Kuba ist die größte Insel der Großen Antillen und liegt südlich von Florida an der Schnittstelle von Atlantischem Ozean und Karibischem Meer.
Kuba – Teil der Großen Antillen
Kuba ist Teil einer Inselkette, die als Große Antillen bezeichnet wird. Zu dieser Kette gehören neben der größten Karibikinsel unter anderem Jamaika , die Cayman Islands und die Insel Hispaniola, die sich die Dominikanische Republik und Haiti teilen. Darüber hinaus umfasst der Archipel Tausende kleinerer Inseln und Inselgruppen. Die Bezeichnung „Große“ verdankt die Inselkette den vier großen Hauptinseln: Kuba, Jamaika, Hispaniola und Puerto Rico. Zusammen mit den Kleinen Antillen, die sich südöstlich anschließen und den Bahamas werden die Großen Antillen als Westindische Inseln bezeichnet.
Zur Entstehung des Namens Antillen existieren mehrere Versionen. Eine Version bezieht sich auf den spanischen Geschichtsschreiber Petrus Martyr von Anghiera, der im Jahr 1493 erstmals diesen Begriff in seinen Aufzeichnungen verwendete. Er bezog sich auf die fiktive Insel Antilia, die die Menschen des Mittelalters im Atlantischen Ozean vermuteten. Die Legende von der Existenz der Atlantikinsel war bis zur Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus weit verbreitet. Eine andere Variante zur Namensbildung der Antillen geht auf den lateinischen Begriff „ante“ zurück, der mit der Vorsilbe „vor“ übersetzt wird. Da die Inselkette dem mittelamerikanischen Festland vorgelagert ist, erscheint diese Herleitung am wahrscheinlichsten.
Geografische Lage von Kuba
Kuba ist die größte Insel im Karibischen Meer. Geologisch handelt es sich um einen Archipel, der sich aus über 1.000 kleinen und größeren Inseln auf dem kubanischen Schelf zusammensetzt. Die Hauptinsel ist ein Urlaubsparadies mit weißen Sandstränden, das sich zwischen dem 19. und 23. Breitengrad erstreckt. Die Landmasse Floridas liegt 180 km nördlich von Kuba. Bis zu den vorgelagerten Florida Keys sind es nur 140 km. Westlich von der Karibikinsel befindet sich in einer Entfernung von 210 km die Spitze der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Kuba liegt am Schnittpunkt zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Karibischen Meer. Die Wellen des Atlantiks rollen an die Nordküste der Insel. Im Nordwesten grenzt der Golf von Mexiko an Kuba und die gesamte Südküste erstreckt sich am Karibischen Meer.
Nachbarinseln
Hispaniola ist die größte Nachbarinsel von Kuba. Sie ist die zweitgrößte der Westindischen Inseln. Mit der Dominikanischen Republik und Haiti teilen sich zwei Staaten das Eiland. Kuba liegt ca. 90 km westlich von Hispaniola. Der sogenannte Jamaica Channel trennt Hispaniola von der südwestlich gelegenen Nachbarinsel Jamaika. Die Meerenge ist 190 km breit und zählt zu den meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Welt. Zahlreiche Containerschiffe und Frachter nutzen diese Seeroute, um durch den Panamakanal in den Pazifischen Ozean zu gelangen. Kuba liegt rund 140 km nördlich von Jamaika. Die Insel ist die Wiege des Reggae, deren bekanntester Interpret Bob Marley auf Jamaika geboren wurde.
Die Turks- und Caicosinseln, die nicht mehr zur Kette der Großen Antillen gehören, liegen östlich von Kuba im Atlantischen Ozean. Die Inselgruppen sind britisches Überseegebiet und werden trotz der Lage im Atlantik zur Karibik gezählt. Im Nordosten von Kuba liegt die Inselgruppe der Bahamas im Meer. Mehr als 700 Inseln gehören zu dem Archipel, von denen lediglich 30 bewohnt sind. Rund 350 km südlich von Kuba liegen die Cayman Islands im Karibischen Meer. Wie die größte Karibikinsel gehören Sie zu den Großen Antillen. Namensgeber für den Archipel waren die auf den Inseln lebenden Kaimane. Die Echsen zählen zur Familie der Alligatoren und werden aufgrund der großen Ähnlichkeit häufig mit Krokodilen verwechselt.
Kuba Zeitzone
Kuba liegt in einer Zeitzone, die als UTC-5 bezeichnet wird. In dieser Zeitzone ist es fünf Stunden früher als die Uhren der koordinierten Weltzeit anzeigen. Der Unterschied zur mitteleuropäischen Sommerzeit (MEZ) liegt bei sechs Stunden. Wenn es in Deutschland 12:00 Uhr mittags ist, geht auf Kuba um 6:00 Uhr morgens die Sonne auf. Den Zeitunterschied müssen Urlauber berücksichtigen, wenn sie mit den Daheimgebliebenen in Europa telefonieren. Neben Kuba liegt in dieser Zeitzone unter anderem die Karibikinsel Jamaika, die südamerikanischen Staaten Ekuador, Chile und Kolumbien sowie die östlichen Teile der USA und Kanadas.
Bedingt durch die große Zeitverschiebung kämpfen die meisten Kuba-Urlauber nach der Ankunft mit einem Jetlag. Der Biorhythmus gerät durcheinander, da Tag und Nacht erheblich vom Ursprungsland abweichen. Die innere Uhr gerät bei einem Jetlag für kurze Zeit aus dem Takt. Die Folgen sind lähmende Müdigkeit tagsüber und ein hellwacher Zustand mitten in der Nacht. Bei Reisen in Richtung Westen ist das Phänomen in der Regel weniger stark ausgeprägt, als in umgekehrter Reiserichtung. Am Urlaubsziel angelangt, ist eine schnelle Anpassung an die Tageszeit die beste Methode, dem Jetlag zu begegnen. Das heißt im Klartext: Tagsüber dem Drang nach Schlaf nicht nachgeben und übermäßige körperliche Anstrengungen in den ersten Tagen vermeiden.
Kubas Geographie
Kubas Geografie unterscheidet sich teilweise erheblich von der der Nachbarinseln, die mehrheitlich gebirgigen Charakter haben. Auf der größten Karibikinsel dominieren hingegen ausgedehnte Tiefebenen. Die flachen Landschaften mit Erhebungen von maximal 100 m nehmen rund 75 Prozent der Landmasse Kubas ein. Sofern die Bodenqualität es zulässt, werden in den Ebenen Zuckerrohr und Tabak angebaut. Die Antilleninsel ist berühmt für die erstklassigen Zigarren. Böden mit weniger Nährstoffgehalt werden als Weideland genutzt. Kuba ist eine lang gestreckte Insel mit einer maximalen Ost-West-Ausdehnung von 1.250 km. Die Nord-Süd-Ausdehnung liegt zwischen 30 und 140 km.
Die höchsten Berge erheben sich im Osten Kubas. Das Landschaftsbild wird vom Gebirgszug Sierra Maestra geprägt, in dem sich mit dem 1.974 m hohen Pico Turquino der höchste Berg der Karibikinsel befindet. Die Sierra Maestra ist heute ein ausgewiesener Nationalpark. Nördlich des Sagua-Baracoa-Gebirgszuges erstreckt sich tropischer Regenwald, während südlich davon die trockenste Region Kubas liegt. Das Zentrum der Karibikinsel wird von ausgedehnten Ebenen dominiert. Lediglich das Escambray-Gebirge südlich von Santa Clara ragt aus dem grünen Flachland auf. Die Region ist nur dünn besiedelt und lockt vor allem Outdoor-Aktivisten an.
Im Westen Kubas erstreckt sich die Provinz Pinar del Rio mit dem malerischen Viñales-Tal. Das zehn Kilometer lange Tal zählt zu den reizvollsten Landschaften auf der Karibikinsel und wurde im Jahr 1999 von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen. Typisch für das Viñales-Tal sind die monolithischen Kalkfelsen, die wie überdimensionale Kegel aus der Ebene aufragen. Im Verlauf von Jahrmillionen wusch das Wasser unzählige Karsthöhlen aus dem porösen Gestein. Diese sogenannten Mogotes sind eine weitere Attraktion im Viñales-Tal. Teilweise verfügen die Höhlen über unterirdische Seen und Flussläufe, die mit Booten befahren werden können. Im Südwesten liegen an den flachen Küsten ausgedehnte Mangrovenwälder, während die Landschaft in Richtung Norden in eine trockenere Palm-Savanne übergeht.
Inseln im kubanischen Archipel
Neben der Hauptinsel besteht der kubanische Archipel aus mehreren Tausend Neben- und Nachbarinseln, die allesamt zum Staatsgebiet von Kuba gehören. Die kleineren und größeren Eilande sind tropische Paradiese mit Traumstränden am türkisblauen Meer. Touristisch gut erschlossen ist das Eiland Cayo Coco. Weißer Korallensand, Kokospalmen und farbenfrohe Korallenriffe machen die Insel zu einem Bade- und Schnorchelparadies. Cayo Coco liegt vor der kubanischen Nordküste und verfügt über eine Reihe von All-inclusive-Hotels, die sich in einem Urlaub unter südlicher Sonne als Unterkunft eignen.
Die zweitgrößte Insel im Canarreos-Archipel ist nach der Isla de la Juventud die Cayo Largo. Das 25 km lange Eiland liegt vor der Südküste Kubas und war einst ein Piratenunterschlupf. Mit ihren Puderzuckersandstränden, den komfortablen All-inclusive-Hotels und den artenreichen Korallengärten im warmen Wasser ist Cayo Largo ein touristischer Hotspot. Die Insel verfügt über einen eigenen Flughafen und über eine Fährverbindung zur Nachbarinsel Isla de la Juventud.
Ein Naturparadies vor der kubanischen Nordküste ist die Insel Cayo Blanco. Sie ist Ziel zahlreicher Ausflüge und wird vorrangig von Tagestouristen besucht. Die Insel steht unter Naturschutz und bei Besuchen ist darauf zu achten, dass die einheimische Tier- und Pflanzenwelt nicht beeinträchtigt und gestört wird. Die feinsandigen Strände fallen auf Cayo Blanco flach in das Meer ab. An den vorgelagerten Korallenriffen tummeln sich Doktorfische, Clownsfische und Papageienfische. Unter anderem werden geführte Tauchausflüge mit einem Katamaran angeboten.
Isla de la Juventud: Kubas größte Nebeninsel
Mit einer Fläche von ca. 2.200 km² ist die Isla de la Juventud die größte Nebeninsel Kubas. Sie liegt südlich der Hauptinsel im Karibischen Meer. Das Eiland blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Über 200 Jahre lang bis zum 18. Jahrhundert diente sie als Piratenunterschlupf und war unter dem Namen Isla de Pinos bekannt. Berüchtigte Freibeuter wie Henry Morgan und Francis Drake hielten sich auf der Insel auf. Während der kubanischen Revolution in den 1950er Jahren diente die Isla de la Juventud zunächst als Gefängnisinsel. Später wurden zahlreiche Internatsschulen eröffnet, in denen Jugendliche Lernen und Arbeiten sollten. Auf diese Maßnahme geht der Name der Isla de la Juventud (Jugendinsel) zurück.
Die größte Nebeninsel Kubas hat sich zu einem populären Reiseziel entwickelt. Die weißen, palmengesäumten Sandstrände mit den vorgelagerten Korallenriffen und den tropischen Wäldern im Zentrum sollen Robert Louis Stevenson zu seinem Roman „Die Schatzinsel“ inspiriert haben. Kleinere Kreuzfahrtschiffe können im Hafen der Inselhauptstadt Nuevo Gerona anlegen. Ein Abstecher zur Isla de la Juventud ist Teil einiger Kuba Kreuzfahrten. Im Hafen starten auch Glasbodenboote zu Ausflugsfahrten an die Korallenriffe. Neben Rochen, Korallengärten und Barrakudas sind einige Schiffswracks am Grund des Meeres zu sehen. Im Inselinneren locken Aktivitäten wie Reiten und Quad fahren. Ein Kontrastprogramm zu den schneeweißen Karibikstränden auf der Isla de la Juventud bildet die Playa Bibijagua. Der Strand liegt wenige Kilometer von der Inselhauptstadt entfernt und verfügt über schwarzen Sand. Die Färbung entsteht durch das Abtragen des dunklen Marmors durch die Kraft des Windes und der Wellen.