Die Provinz Holguin liegt im Nordosten von Kuba und ist ein Zentrum der Kaffee- und Zuckerproduktion. Mit über 50 feinsandigen Traumstränden am Atlantischen Ozean ist die Region ein beliebtes Reiseziel für einen Badeurlaub auf der Karibikinsel.
Holguin: Kontrastreiche Provinz zwischen Atlantikküste und Zuckerohrplantagen
Holguin ist eine kontrastreiche Provinz im Nordosten Kubas. Weiße Traumstrände ziehen sich an der Atlantikküste entlang. Nicht allein das Badevergnügen lockt Urlauber in diese Region. Vor allem die farbenprächtigen Korallenriffe mit ihrer ungeheuren Artenvielfalt üben eine große Anziehungskraft aus. Zu den aufstrebenden Touristenzentren der Provinz Holguin gehört Guardalavaca. In dem Küstenort befinden sich mehrere Hotels und Appartementanlagen an feinsandigen Stränden. Im Landesinneren wechselt das Landschaftsbild. Kaffee- und Zuckerrohrplantagen erstrecken sich in den Ebenen. Hauptstadt der kubanischen Provinz Holguin ist die gleichnamige Großstadt. Rund 350.000 Einwohner zählt die Metropole, die im Südosten vom Nationalpark Parque Nacional La Mensura begrenzt wird. Die kontrastreiche Landschaft besteht aus ausgedehnten Kiefernwäldern, savannenartigen Ebenen und immergrünen Bergregenwäldern. Holguin grenzt im Südosten an die Provinz Guantánamo und im Süden an Santiago de Cuba. Südwestlich erstreckt sich die Provinz Granma und im Nordwesten schließt sich Las Tunas an.
Historischer Ort: Bahia de Bariay
Am 29. Oktober 1492 betrat der Seefahrer Christoph Kolumbus erstmalig kubanischen Boden. Die Segelschiffflotte ging in der Bucht Bahia de Bariay, knapp 40 km nördlich von der Provinzhauptstadt Holguin vor Anker. Überlieferungen zufolge soll Kolumbus mit dem Satz: „Das schönste Land, das je ein Mensch erblickt hat“, den Strand betreten haben. Anlässlich des 500. Jahrestages der Landung wurde ein Denkmal in der Bucht errichtet, das die kubanische Künstlerin Caridad Ramos Mosquera schuf. Das Monument besteht aus 16 indianischen Götterstatuen und griechischen Säulen, die in der Form eines Schiffsrumpfes angeordnet sind. Der Sandstrand in der Bahia de Bariay wird an der Landseite von flachen Bergen eingerahmt. Am höchsten ragen die Gipfel des Mezquita de Colon und des Silla de Gibara aus der dichten Vegetation auf. Die Landungsstelle von Christoph Kolumbus und das Denkmal bilden den Mittelpunkt des im Jahr 1992 angelegten Parque Bariay. Das geschützte Areal beherbergt eine Fülle an Vegetationsformen und ist für seinen Artenreichtum bekannt.
Archäologische Fundstätte „Chorro de Maíta“
Nicht überliefert ist, ob Christoph Kolumbus bei seiner Landung Kontakt mit den Ureinwohnern Kubas hatte. Der Verdacht liegt nahe, denn bei archäologischen Ausgrabungen wurde in unmittelbarer Nähe das Dorf „Chorro de Maita“ entdeckt. Dabei handelt es sich um eine Siedlung der indigenen Ureinwohner samt Friedhof. Forschungen und Analysen haben ergeben, dass viele Jahrzehnte nach der Landung von Kolumbus noch Indianer an diesem Küstenabschnitt ansässig waren. Gegenüber der Grabungsstätte wurde ein Museum eingerichtet, in dem Fundstücke und Artefakte bewundert werden können. Auch Modelle der einstigen Wohnbauten in Originalgröße können auf dem Museumsgelände besichtigt werden.
Karibische Traumstrände in Guardalavaca
An der Atlantikküste der Provinz Holguin reihen sich mehr als 50 paradiesische Traumstrände aneinander. Neben den Stränden von Varadero zählen sie zu den schönsten der Karibikinsel. Zu den meistbesuchten Abschnitten gehören die Strände der Ferienregion Guardalavaca. Hier fühlen sich Hobbytaucher wie zu Hause, denn vor der Küste erstreckt sich ein artenreiches Korallenriff, das unzähligen Pflanzen und Tieren als Heimat dient. In Guardalavaca gibt es drei feinsandige Strände mit einer Länge zwischen 450 m und einem Kilometer. An einigen Strandabschnitten erheben sich Hotelkomplexe und Appartementanlagen. Von einem immergrünen Küstenwald wird der östlichste Strandabschnitt begrenzt. Hier geht es vergleichsweise ruhig zu, während an den anderen Stränden touristischer Trubel herrscht. Mehrere Tauchbasen in Guardalavaca bieten Kurse in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und geführte Touren zu den vorgelagerten Korallenriffen an. Die Strände an diesem Küstenabschnitt sind gut zu erreichen. Der internationale Flughafen der Stadt Holguin liegt nur ca. 60 km von dem Ferienzentrum entfernt.
Weitere Strände in der Provinz Holguin
In der Provinz Holguin erstrecken sich zahlreiche weitere Traumstrände am Atlantischen Ozean. Im Parque Natural Bahia de Naranjo liegen nicht nur schneeweiße Strände, sondern es wird auch Unterhaltung geboten. Vor Ort gibt es ein Aquarium, das die Unterwasserwelten tropischer Meere zeigt. Rochen, Clownsfische und Haie können die Besucher in ihrem natürlichen Lebensraum bewundern. Darüber hinaus werden täglich Delfinshows veranstaltet. Perfekt zum Schnorcheln eignet sich die Playa Esmeralda in der Nähe von Guardalavaca. Schneeweißer Sand, Schatten spendende Palmen und kristallklares Wasser machen den Strand zu einem Traumziel in einem Badeurlaub. Ein Strand, der häufig und gern als Kulisse für Trauungen genutzt wird, ist die Playa Pesquero. Er liegt unweit der Ausgrabungsstätte Chorro de Maita und bietet sich zum Katamaran fahren, Baden und Schnorcheln an. Im äußersten Nordosten der kubanischen Provinz liegt die kleine Insel Cayo Saetia im vor der Küste. Das Eiland steht unter Naturschutz und verfügt über 12 menschenleere Traumstrände. Mit dem Festland ist die Insel über einen Damm verbunden. Vor Ort gibt es einen Tierpark mit Rotwild, Antilopen und Wildschweinen.
Holguin-Stadt: Die quirlige Provinzhauptstadt
Mit ca. 350.000 Einwohnern ist die Provinzhauptstadt Holguin die drittgrößte Metropole auf der Karibikinsel Kuba. Sie liegt rund 500 km östlich von Havanna im Landesinneren. Die Stadtgründung erfolgte zur Mitte des 16. Jahrhunderts, doch erst im Jahr 1752 wurde Holguin von König Ferdinand VII. das Stadtrecht verliehen. In der historischen Altstadt reihen sich Häuser im spanischen Kolonialstil mit bunt getünchten Fassaden aneinander. Ein Kontrastprogramm zur verspielten Kolonialarchitektur bildet der „Platz der Revolution“ im östlichen Stadtgebiet. Er wird von Betonplattenbauten im sozialistischen Stil dominiert. Hier befindet sich ein Mausoleum, in dem die sterblichen Überreste des kubanischen Freiheitskämpfers Calixto Garcia aufbewahrt werden. Das Stadtgebiet von Holguin erstreckt sich am Fuß des Hügels Loma de la Cruz. Der beschwerliche Aufstieg zum Gipfel führt über mehr als 400 Stufen. Die Mühe lohnt sich, denn vom höchsten Punkt haben Sie eine überwältigende Aussicht auf die Metropole. Südöstlich von Holguin befindet sich ein weiterer spektakulärer Aussichtspunkt. Er trägt den Namen Mirador de Mayabe und gibt den Blick auf ein grünes Tal mit Obstgärten frei.
Die Stadt der Parks
Den Beinamen „Stadt der Parks“ verdankt Holguin den zahlreichen Grünflächen und Landschaftsparks innerhalb des Stadtgebietes. Das Herzstück bildet der Calixto Garcia Park, der bereits im frühen 18. Jahrhundert angelegt wurde. Die innerstädtische Grünanlage wird unter anderem vom Holguin Provincial Museum La Periquera, dem Städtischen Kunstzentrum, dem Theater Guiñol und der Ballado Gallery eingerahmt. Nach der San Isidoro Kirche wurde der gleichnamige Park im Stadtzentrum benannt. Da an den Parkecken viele Blumenverkäufer ihre Waren anbieten, wird die Grünanlage auch als „Park der Blumen“ bezeichnet. Im Jahr 1752 wurde der Park San Jose angelegt. Er liegt vor einem alten Franziskanerkloster und wird von der Abteikirche San Jose dominiert. Im Süden von Holguin liegt der Victoriana de Avila Park, der im Jahr 1915 angelegt wurde. Bevor der Ort zu einer Grünfläche umgestaltet wurde, befand sich hier der erste Friedhof der Stadt.
Sehenswürdigkeiten in Holguin
Das bedeutendste Gotteshaus in Holguin ist die Catedral de San Isidro. Die Kirche mit ihrer weißen Fassade und den beiden kuppelgedeckten Türmen wurde im Jahr 1720 geweiht und im Jahr 1979 in den Rang einer Kathedrale erhoben.
Jeden Morgen findet ein farbenfroher Blumenmarkt am Fuß der Kathedrale statt. Ein auffälliges Bauwerk am Park Calixto Garcia ist das Museo Provincial de Historia. Das klassizistische Gebäude wurde vor der kubanischen Revolution als Spielkasino und Ballsaal genutzt. Heute wird in dem Museum hinter den Mauern die Geschichte der Provinz Holguin dokumentiert. Mit einer außergewöhnlichen Sammlung empfängt das Museo de Ciencias Carlos de la Torre seine Besucher. Dort wird eine der umfangreichsten Schneckensammlungen der Welt präsentiert. Zu den kulturellen Highlights der Provinzhauptstadt zählt ein Besuch im Theater „Eddy Suñol“. Holguin ist der Sitz der landesweit bekannten Brauerei Cerveceria Bucanero. Hier wird das bekannteste Bier Kubas mit dem Namen „Christal“ gebraut. Die Brauerei kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Nachtleben in der Provinzhauptstadt
Wer sich für karibische Rhythmen und traditionelle kubanische Musik interessiert, sollte dem Club Casa de la Trova einen Besuch abstatten. Allabendlich treten hier Solokünstler, Gesangsduos und Bands auf, die klassische Son- und feurige Salsamusik spielen. Junge Leute bevorzugen das Restaurant El Faro, das sich an den Wochenenden in eine Diskothek verwandelt. An der Plaza Calixto Garcia im Herzen der Stadt befindet sich das Gabinete Caligari. Hier treffen sich Einheimische und Touristen, um gemeinsam den Klängen von Salsa, Reggae, Hip-Hop und Rock zu lauschen und zu tanzen. Wer kabarettistisch unterhalten werden möchte, stattet dem Kabarett Nocturno einen Besuch ab. Während auf der Bühne die Aufführung läuft, können sich die Gäste einen kühlen Drink oder ein Abendessen schmecken lassen.
Gibara – aufstrebender Touristenort im Osten Kubas
Gibara ist den meisten Kuba-Reisenden weitestgehend unbekannt. Die 3000-Einwohner-Stadt im Osten der Karibikinsel trägt den Beinamen „Weiße Stadt“ (Villa Blanca) wegen der zahlreichen blendend weiß getünchten Kolonialgebäude. Dazwischen leuchten immer wieder Häuser mit grünen, roten, blauen und orangefarbenen Fasssaden. Pläne der kubanischen Regierung sehen vor, den Tourismus im Osten der Insel anzukurbeln. Gibara spielt dabei eine wichtige Rolle, befinden sich doch in der Umgebung reizvolle Kolonialstädte wie Baracoa, Santiago de Cuba und Bayamo. In der Umgebung von Gibara liegen mehrere Strände am Atlantischen Ozean. Mit dem Fahrrad gelangen Badeurlauber an den 17 km entfernten Strand Playa Caletones. An den 60 m langen Sandstreifen baden hauptsächlich Einheimische. Es gibt Fisch vom Grill und dünnes Bier. Nur wenige Urlauber wissen, dass das kleine Küstenstädtchen Austragungsort für ein internationales Filmfestival ist. Seit 2003 findet es in Gibara statt und wird von einem bunten Rahmenprogramm mit Musikdarbietungen, einem Jahrmarkt und Kunstausstellungen begleitet.