Cayo Granma ist eine kleine Insel in der Bucht von Santiago de Cuba, die dank ihres ursprünglichen Charakters zu einem beliebten Ausflugsziel geworden ist. Auf dem Eiland existiert ein Fischerdorf mit traditionellen Holzhäusern, die teilweise auf Pfählen über dem Wasser stehen.
Lage von der kubanischen Insel
Die Insel Cayo Granma liegt im südöstlichen Teil Kubas in der Bucht von Santiago des Cuba. In Sichtweite des Eilandes erhebt sich die spanische Festung Castillo de San Pedro de la Roca, auch unter dem Namen Castillo de Morro bekannt, am Ufer. Die Hauptstadt Havanna liegt rund 800 km von Cayo Granma entfernt. Auf der Insel selbst gibt es keine größeren Erhebungen. Das felsige Eiland ragt am höchsten Punkt gerade einmal 13 m über der Wasserfläche auf. Das Inselchen ist lediglich zwei Quadratkilometer groß. Dem nördlichen Ufer gegenüber liegt auf dm kubanischen Festland die Marina Marlin Punta Gorda. Hier befindet sich der Yachthafen von Santiago de Cuba, in dem Segelyachten und Motorboote auf dem Wasser schaukeln. Richtung Süden liegt die Ortschaft La Socapa auf dem Festland, die eine wichtige Rolle während des Zehnjährigen Krieges im 19. Jahrhundert spielte. Cayo Granma liegt direkt hinter der Einfahrt in die fjordartige Bucht von Santiago de Cuba. Rund zehn Kilometer landeinwärts befindet sich der Hafen der Kulturmetropole.
Cayo Granma: Teil der Provinz Santiago de Cuba
Die Insel wird von der Provinz Santiago de Cuba verwaltet. Die gleichnamige Provinzhauptstadt ist mit einer halben Million Einwohnern die zweitgrößte Metropole der Karibikinsel. Die Hafenstadt wird eingerahmt von den bewaldeten Bergrücken der Sierra Maestra. In diesem Gebirgszug erheben sich die höchsten Gipfel Kubas. Einige Bergriesen erreichen eine Höhe von mehr als 1.800 m und sind auch von Cayo Granma zu sehen. Santiago de Cuba ist eine heißblütige Stadt mit temperamentvollen Einwohnern. In der historischen Altstadt reihen sich pastellfarbene Bauten aus der Kolonialzeit aneinander und aus den Bars und Restaurants dringen Salsa-Rhythmen und Samba-Musik auf die Straße. Im 16. Jahrhundert war Santiago de Cuba kurzzeitig die Hauptstadt der Karibikinsel, bis sie im Jahr 1607 von Havanna abgelöst wurde.
Verträumtes Fischerdorf auf Cayo Granma
Die kleine Insel in der Bucht von Santiago de Cuba erscheint wie der Gegenentwurf zur lärmenden Großstadt auf dem kubanischen Festland. Still und friedvoll präsentiert sich das verträumte Fischerdorf, in dem seit Jahrhunderten die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Die Siedlung besteht überwiegend aus Holzhäusern mit roten Ziegeldächern, die von blühendem Hibiskus und Palmen eingerahmt werden. Der Zahn der Zeit nagt an den Fassaden, von denen hier und da die Farbe abblättert. Die meisten Holzhäuser auf Cayo Granma sind einstöckig. Nur wenige haben ein zweites Stockwerk mit einem durchgehenden Holzbalkon. Wellengang gibt es in der geschützten Bucht von Santiago praktisch nicht. So konnten die Fischer einige Häuser auf Stelzen direkt über der Wasserfläche bauen. Sie bieten einen idyllischen Anblick, den die Besucher bereits auf der Anfahrt mit der Fähre genießen können. Am Fischerhafen gibt es ein Restaurant mit dem Namen El Cayo, in dem fangfrischer Fisch serviert wird. Allerdings gibt es keine feststehenden Öffnungszeiten und etwas Glück gehört dazu, um dort eine Mahlzeit einnehmen zu können.
Spaziergang zum Kirchlein Iglesia de San Rafael
Nur 15 Minuten benötigen Besucher, um die gesamte Insel Cayo Granma einmal komplett zu Fuß zu umrunden. Ein schöner Spaziergang führt zum Kirchlein Iglesia de San Rafael, das am höchsten Punkt des Eilands auf einer kleinen Anhöhe thront. Das Kirchlein hat eine blendend weiß getünchte Fassade und ein hellblaues Eingangsportal. Über dem Eingang hängt in einer Mauernische die Kirchenglocke. Die einfache Architektur mit dem rechteckigen Kirchengebäude erinnert von außen eher an eine Lagerhalle als an ein Gotteshaus. Der Weg zur Iglesia de San Rafael führt durch das Fischerdorf. Vor windschiefen Holzhütten hängen Vogelkäfige neben der Eingangstür und unter überdachten Terrassen halten Einwohner Siesta. Nur noch wenige Einwohner auf Cayo Granma leben vom Fischfang. Die meisten Inselbewohner pendeln täglich in die Provinzhauptstadt Santiago de Cuba, um zu ihren Arbeitsstellen zu gelangen. Auf der Insel lernen die Besucher die ursprüngliche, unverfälschte Seite Kubas kennen. Der Alltag der Insulaner ist mit Händen zu greifen und statt Party, Musik und Tanz ist auf Cayo Granma Entschleunigung angesagt.
Überfahrt mit der Fähre
Über regelmäßige Fährverbindungen ist Cayo Granma mit dem Festland in der Bucht von Santiago verbunden. Anlegestellen befinden sich unter anderem im Yachthafen Punta Gorda, in der Ortschaft La Socapa und unterhalb der Festung Castillo de Morro. Rund 50 Personen passen auf die Fähren und während der Überfahrt kann man im tropischen Klima relaxen. Die Boote fahren nicht nach einem festgelegten Fahrplan. Meistens pendeln die Fähren in einem ein- bis eineinhalbstündigem Rhythmus zwischen den Abfahrtspunkten auf dem Festland und der Insel. Wenn Sie die Festung als Startpunkt für die Überfahrt wählen, können Sie vor der Abfahrt eine Erkundungsreise durch das alte Gemäuer unternehmen. Erbaut wurde das Castillo im 17. Jahrhundert, um Santiago de Cuba vor Piratenüberfällen zu schützen. Als die Bedrohung durch Freibeuter im 20. Jahrhundert schließlich verschwand, verfiel das Bauwerk zusehends. Mit der umfassenden Restaurierung wurde in den 1960er Jahren begonnen. Dreißig Jahre später waren die Arbeiten abgeschlossen und das Castillo de Morro wurde in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Wetter und Klima auf Cayo Granma
Auf Cayo Granma herrscht tropisches Savannenklima. Dieses Klima ist durch geringe Temperaturunterschiede im Jahresverlauf und eine prägnante Regen- und Trockenperiode gekennzeichnet. Trockenzeit und damit die beste Reisezeit ist von November bis März. In diesem Zeitraum ist es auch weniger schwül als in den Sommermonaten. Die Insel liegt an der Südseite Kubas im Karibischen Meer. Die Auswirkungen des kühlenden Nordostpassats sind an diesem Küstenabschnitt weniger stark ausgeprägt als im Norden der Karibikinsel. Hohe Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke und eine Luftfeuchtigkeit um 90 Prozent sind auf Cayo Granma in den Sommermonaten keine Seltenheit. Die meisten Niederschläge fallen statistisch im August. Am trockensten ist der Dezember, wenn die monatliche Regenmenge auf ein Minimum von durchschnittlich 28 mm sinkt. Eine latente Gefahr stellen ab Juni Hurrikane dar. Im Jahr 2012 wurden Cayo Granma und die Provinzhauptstadt Santiago de Cuba mit voller Wucht vom Hurrikan „Sandy“ getroffen. Der Wirbelsturm richtete große Schäden in der Stadt an, die erst drei Jahre später weitestgehend beseitigt waren.