Auf der Karibikinsel herrscht tropisches Savannenklima mit einer ausgeprägten Regen- und Trockenzeit. Während des gesamten Jahres gibt es auf Kuba nur geringe Temperaturschwankungen. Eine klare Abgrenzung der einzelnen Jahreszeiten entfällt aus diesem Grund.
Tropisches Savannenklima auf Kuba
Auf Kuba herrscht tropisches Savannenklima. Markantes Merkmal dieser Klimaform sind eine ausgeprägte Regenzeit und eine ebenso prägnante Trockenperiode. Die Regenzeit auf Kuba fällt in den kalendarischen Sommer. Sie beginnt im Mai und endet im Oktober. Im November setzt ein trockener Wetterabschnitt ein. Die Trockenperiode dauert bis April. Danach steigt die Niederschlagshäufigkeit und mit ihr die Luftfeuchtigkeit an. Typisch für das tropische Savannenklima sind die geringen Temperaturunterschiede im Jahresverlauf. In den kühleren Monaten von Dezember bis Februar liegt die durchschnittlich gemessene Höchsttemperatur bei knapp mehr als 25 Grad. Zwischen Juni und September klettert das Thermometer regelmäßig über die 30-Grad-Marke. Kuba ist ein Ganzjahresreiseziel. Allerdings müssen Urlauber berücksichtigen, dass die Karibikinsel im Spätsommer von Hurrikanen heimgesucht werden kann. Die tropischen Wirbelstürme treten im September und Oktober vermehrt auf. Die Hurrikan-Saison beginnt offiziell allerdings bereits am 1. Juni. In der Vergangenheit verwüsteten Hurrikane mehrfach ganze Landstriche auf Kuba. Dank eines zuverlässigem und ausgeklügeltem Frühwarnsystem kamen selbst beim Jahrhundertsturm Irma im September 2017 nur 12 Menschen ums Leben.
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Temperaturen im Sommer
Der Sommer auf Kuba ist heiß und schwül. In den flachen Ebenen der Provinz Pinar del Rio liegen die Durchschnittstemperaturen von Juni bis Oktober bei 27 Grad. Dabei ist die Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht nicht berücksichtigt. Um die Mittagszeit kann es im Sommer mit bis zu 35 Grad brütend heiß werden. Noch höhere Werte werden im äußersten Südosten der Karibikinsel gemessen. In der Guantanamo Bay, die geschützt vom Sagua-Baracoa-Massiv an der Südostküste liegt, kann das Thermometer bis auf 40 Grad klettern. Nachts fallen die Temperaturen im Sommer praktisch niemals unter die 20-Grad-Marke. Kühler ist es nur in den Gebirgsregionen. In der Sierra Maestra erheben sich die höchsten Berge Kubas. Hier ist es auf einer Höhe von 1.500 bis 1.900 m angenehm warm. Wer gelegentlich mit Herz-Kreislauf-Problemen zu kämpfen hat, sollte eine Reise nach Kuba in den Sommermonaten vermeiden. Die Hitze in Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit von ca. 80 Prozent stellt eine große Belastung für einen Körper dar, der diese Witterungsverhältnisse nicht gewohnt ist.
Temperaturen im Winter
Im Winter liegen die Durchschnittstemperaturen auf Kuba bei rund 20 Grad. Tagsüber klettert das Thermometer zwischen November und April auf 25 bis 28 Grad. Wegen der ausbleibenden Regenfälle sinkt die Luftfeuchtigkeit auf erträgliche Werte von 60 bis 65 Prozent. Auf die Wassertemperaturen des Atlantischen Ozeans und des Karibischen Meeres haben die Jahreszeiten kaum Einfluss. Im Sommer liegt sie in geschützten Buchten bei 28 Grad. Im Winter werden an den Küsten im Schnitt 24 bis 26 Grad gemessen. Kühl kann es im Winter im Gebirge werden. Auf einer Höhe von 1.500 m liegt die Tagestemperatur im Winter bei etwa 15 Grad. Wer eine Wanderung auf den höchsten Berg der Karibikinsel, den 1.974 m hohen Pico Turquino, plant, sollte für dieses Unterfangen einen trockenen Tag im Winter einplanen. Hin und wieder kann es im Januar oder Februar zu einem Kaltlufteinbruch aus nördlicher Richtung kommen. Machen sich kalte Luftmassen entlang der amerikanischen Ostküste auf den Weg Richtung Süden, kann es auch auf Kuba empfindlich kühl werden. In der westlichen Provinz Pinar del Rio können die Temperaturen auf bis zu 10 Grad fallen. Hinzu kommt ein schneidender Wind, der die Luft noch kälter erscheinen lässt. Die tiefste jemals gemessene Temperatur in der kubanischen Hauptstadt Havanna lag bei 5 Grad Celsius.
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Regenzeit heißt nicht Dauerregen
Ein weitverbreiteter Irrtum betrifft die Regenzeit auf Kuba. Keineswegs prasselt tagelang und ohne Unterbrechung Dauerregen auf die Insel nieder. Vielmehr handelt es sich um zeitlich begrenzte Schauer, die allerdings durchaus heftig ausfallen können. Nachdem der Schauer abgeklungen und die Wolkendecke aufgerissen ist, kämpft sich die Sonne durch. Es gibt demzufolge keinen Grund, den ganzen Tag im Hotelzimmer zu verbringen. An manchen Tagen regnet es auch gar nicht. Als belastend wird in der Regenzeit von vielen Menschen aus Mitteleuropa die hohe Luftfeuchtigkeit empfunden. Sie liegt von Juni bis Oktober konstant bei ca. 80 Prozent. Im langjährigen Jahresmittel am feuchtesten ist der Monat Juni mit knapp 200 mm. Mit der höheren Feuchtigkeit steigt auch die Anzahl der Stechmücken. Die Quälgeister treten besonders häufig an den Gewässern im Landesinneren auf. An der Nordküste sorgt der konstant wehende Passatwind dafür, dass die Insekten nicht zu einer Plage werden.
Niederschlagsverteilung auf Kuba
Die Niederschlagsmengen verteilen sich auf Kuba recht unterschiedlich. Im Norden fällt generell mehr Regen als im Süden und Südosten. Grund für die Unterschiede sind Bergketten, an denen sich die Wolken stauen und abregnen. Die Bergregionen mit ihren Nebel- und Regenwäldern sind die feuchtesten Regionen auf der Karibikinsel. Bis zu 3.000 mm Niederschläge fallen an den Nordhängen der Sierra Maestra. Ein Kontrastprogramm dazu liefern die Guantanamo Bay im Südosten und Santiago de Cuba. Hier fallen über das Jahr verteilt gerade einmal 500 mm Regen. Die kubanischen Tiefebenen liegen mit durchschnittlich 1.000 bis 1.500 mm Niederschlägen genau in der Mitte.
Einfluss des Passatwindes
Kuba liegt im Einflussbereich des Passatwindes. Diese konstant wehende Luftströmung tritt in den tropischen und subtropischen Regionen der Erde auf. Auf der Nordhalbkugel weht der Passat meistens aus nordöstlicher Richtung. In der Trockenzeit im Winter weht der Passat auf Kuba beinahe kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit von 15-25 km/h. Im Sommer flaut der Wind etwas ab und erreicht in der Spitze Geschwindigkeiten von um die 15 km/h. Auch Abschnitte mit längeren Flauten sind im Sommer keine Seltenheit. In Landesteilen, in denen Gebirgsregionen bis nahe an die Küste reichen, kommen thermische Winde hinzu. Unter Umständen üben die thermischen Winde einen starken Einfluss auf den Passat aus, verstärken ihn oder drängen ihn zurück. Seefahrer nutzten die konstanten Luftströmungen früher, um mit ihren Segelschiffen schnell große Strecken auf dem Meer zurückzulegen. Selbst Umwege nahmen sie mit ihren Schiffen in Kauf, um die günstigen Windbedingungen ausnutzen zu können.Im Winter kann es unter ungünstigen Bedingungen auf Kuba zu einem Kaltlufteinbruch aus Richtung Norden kommen. In der Hauptstadt Havanna können dann die Temperaturen auf Werte von bis zu 10 Grad absinken.
Regionale Unterschiede beim Wetter
Die Größe Kubas (die maximale Ausdehnung in Ost-West-Richtung liegt bei 1.250 km) und die Topografie mit Flachland und Gebirgsregionen ist dafür verantwortlich, dass es regionale Unterschiede bezüglich des Wetters gibt. Zwar herrscht auf Kuba tropisches Klima, doch in den höher gelegenen Bergregionen der Sierra Maestra liegt die Temperatur deutlich unter den Werten, die an der Küste gemessen werden. Die Flanken der Berge sind von tropischem Regenwald bedeckt, in dem ganzjährig eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und vermehrt Niederschläge auftreten. Die niederschlagsärmste Region liegt im Südosten Kubas in der Guantanamo Bay. Die Meeresbucht liegt südlich des Sagua-Baracoa-Massiv und wird von den Bergen geschützt. Wolken, die der Passatwind im Gepäck führt, stauen sich an der Nordseite und regnen dort ab. Auch die höchsten Temperaturen werden in der Bucht von Guantanamo gemessen. Im Sommer wird die 40-Grad-Marke regelmäßig überschritten. Ein Kontrastprogramm dazu bietet der Westen Kubas in der Provinz Pinar del Rio. Im Winter können Kaltlufteinbrüche aus Norden zu einem Temperatursturz führen. Auf bis zu 10 Grad kann die Temperatur in der Provinzhauptstadt und in der Landeshauptstadt Havanna abfallen.
Hurrikan-Saison auf Kuba
Offiziell beginnt die Hurrikan-Saison auf Kuba am 1. Juni und endet am 30. November. In dieser Zeit erwärmt sich das Wassers des Atlantischen Ozeans in der Äquatorregion so stark, dass tropische Wirbelstürme entstehen können. Neben dem aufgeheizten Ozean zählen eine mit Feuchtigkeit geschwängerte Luft und ein geringer Unterschied zwischen Windgeschwindigkeit und -richtung zu den Bedingungen, unter denen Hurrikane entstehen. Kuba liegt in der Zugrichtung der tropischen Wirbelstürme. Während das Risiko, von einem Hurrikan getroffen zu werden, in den Sommermonaten von Juni bis August vergleichsweise gering ist, steigt die Wahrscheinlichkeit im September und Oktober sprunghaft an. Allein im Jahr 2008 wurde die Karibikinsel von drei Hurrikanen getroffen. Hurrikan Gustav erreichte die größte kubanische Insel Isla de la Juventud mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 km/h. Auf Gustav folgte Anfang September Hurrikan Ike, der besonders in den östlichen Landesteilen schwere Schäden hinterließ. Als dritter Hurrikan fegte Paloma Anfang November 2008 über Kuba hinweg. Im Jahr 2017 traf mit Hurrikan Irma schließlich ein Jahrhundertsturm die Karibikinsel. Durch seine langsame Zuggeschwindigkeit verwüstete er ganze Landstriche und zog auch die beliebte Touristenregion Varadero an der Nordküste Kubas in Mitleidenschaft.
Entstehung der Hurrikane
Damit ein Hurrikan entstehen kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: Die Wassertemperatur des Atlantischen Ozeans muss bis in eine Tiefe von ca. 50 m bei mindestens 26 Grad liegen, die Windscherung darf nur gering und die Luftfeuchtigkeit muss hoch sein. Hurrikane entstehen in einer Zone nördlich oder südlich des Äquators. In großer Hitze verdunsten riesige Mengen Wasser, die mit der warmen Luft aufsteigen und in großer Höhe zu rotieren beginnen. Es entsteht ein Wirbel mit dem charakteristischen „Auge“ im Zentrum. Dieses Auge ist eine wolkenarme Zone, in der keine Niederschläge fallen. Am Rand dieser wolkenfreien Zone türmen sich die Wolken bis zu 16 km hoch auf. Dort herrschen die höchsten Windgeschwindigkeiten. Damit ein tropischer Wirbelsturm weiter rotiert, benötigt er ständig Nachschub an feucht-warmer Luft. Über Land fehlt diese und der Sturm verliert an Stärke. In der Region des nördlichen Atlantischen Ozeans, zu der auch Kuba gehört, bilden sich im Schnitt zehn tropische Stürme im Jahr. Nicht alle Stürme entwickeln so viel Kraft, dass sie als Hurrikan eingestuft werden.
Schäden nach Hurrikan „Irma“
Im September 2017 traf mit dem Hurrikan „Irma“ ein Jahrhundertsturm die Karibikinsel. Der tropische Wirbelsturm traf wie vorhergesagt die Inselmitte. Entgegen den anfänglichen Prognosen zog „Irma“ nicht schnell über Kuba hinweg und weiter in Richtung Florida. Der Hurrikan blieb länger als erwartet und bewegte sich nur langsam in Richtung Westen. Dabei entlud sich seine geballte, zerstörerische Kraft. Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h knickten Strommasten um, deckten Dächer ab, zerstörten Häuser und rissen Bäume aus dem Erdreich. Zwei Millionen Menschen mussten evakuiert werden, darunter auch Zehntausende Touristen. Besonders stark betroffen waren die Provinzen Matanzas und Villa Clara. Die Schreckensbilanz, nachdem der Sturm abgezogen war: 15.000 zerstörte Gebäude, 159.000 beschädigte Häuser, über 3.500 abgeknickte Strommasten und 1.300 beschädigte Transformatoren. Angesichts der enormen wirtschaftlichen Schäden rechneten Fachleute mit einem jahrelangen Wiederaufbau der Infrastruktur. Doch trotz Planwirtschaft und Mangelverwaltung waren die ersten Hotels in Varadero bereits im November des gleichen Jahres frisch renoviert und wieder bezugsfertig.
Gut funktionierendes Frühwarnsystem
Als Hurrikan „Irma“ im September 2017 über Kuba hinwegfegte, verloren trotz der gewaltigen Schäden an Infrastruktur und Umwelt nur 12 Menschen ihr Leben. Das liegt unter anderem an einem gut funktionierenden Frühwarnsystem und einem hervorragend organisierten Katastrophenschutz. Der kubanische Zivilschutz verfügt über knapp 50 Frühwarnsystem-Mechanismen und neun Risikomanagement-Zentren. Das qualifizierte Personal ist in der Lage, den Zeitpunkt des Auftreffens des Hurrikans auf Land vorherzusagen und die Zugrichtung zu bestimmen. Das kubanische Frühwarnsystem unterteilt sich in drei Phasen: In der informativen Phase werden die Menschen über Stärke und Zugrichtung des Hurrikans informiert. In der Warnphase werden Warnungen für die betroffenen Provinzen ausgesprochen. In der Alarmphase werden vorbereitende Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet. Die Menschen in den betroffenen Regionen sind an diese Situation gewöhnt und gehen vergleichsweise routiniert damit um. Kuba wird im Schnitt alle zwei Jahre von einem Hurrikan getroffen, wobei über 50 Prozent aller Wirbelstürme lediglich in die niedrigste Kategorie 1 eingestuft werden.
Beste Reisezeit für Kuba
Die beste Reisezeit für Kuba liegt zwischen November und April. Während dieser sechs Monate herrscht Trockenzeit auf der Karibikinsel und es fallen deutlich weniger Niederschläge als im kalendarischen Sommer. Hinzu kommt eine geringere Luftfeuchtigkeit. Es ist weniger schwül als im Sommerhalbjahr und der Kreislauf wird weniger stark belastet. Während der Hauptsaison herrscht allerdings Hochbetrieb in den touristischen Zentren der Insel. Hotels und nahe gelegene Strände sind voll und die Übernachtungspreise liegen in der Regel bis zu 20 Prozent höher als in der Nebensaison. Da Kuba in den Tropen liegt, ist die Insel ungeachtet der Regen- oder Trockenzeit ein Ganzjahresreiseziel. Wer mit hoher Luftfeuchtigkeit und vermehrten Regenfällen kein Problem hat, kann den Urlaub zwischen Mai und Oktober auf Kuba verbringen und profitiert dabei von günstigeren Preisen und nicht so vollen Stränden. Im Juli und August haben die kubanischen Kinder Sommerferien. In dieser Zeit zieht es Familien vermehrt ans Meer. Allerdings haben die Einheimischen zu den klassischen Touristenhotels keinen Zugang, zumal die Preise für Kubaner unerschwinglich sind.